Donnerstag, 10. Juli 2014

Endlich ... endlich.

In diesem Post möchte ich einen Einblick in mein Schulalltag vermitteln.
Da ich nun einen vereinfachten Stundenplan in unser Klassensystem integriert habe, fangen die Stunden zeitlich geordneter an. Um 8 Uhr beginnt die Schule. Die Schüler, die schon eingetroffen sind fegen mit den Lehrern zusammen in und um den Klassenraum. Danach geht es um ca. 8:30 zur Essembly, die Begrüßung u das Morgengebet, sowie die Nationalhymne. Im Anschluss marschieren die Schüler zur Klasse und dort beginnt um 9:00 der Unterricht. Mit Symbol karten und üben der Wochentage beginne ich meinen Unterricht. 




 
Ich unterrichte immer an einer Kletttafel, die ich als Unterrichts Methode auch bei den ghanaischen Lehrern etabliert habe.
Die Fächer Mathematik und Englisch lassen sich super mit dieser Methode unterrichten.
 







 
 


Die erste Unterrichtsstunde geht von 9:00 Bis 10:00 , aber die Schüler sind nur sehr selten solange konzentriert. Die Schüler sind leider nur kurze Unterrichtsblöcke gewohnt und verlieren schnell die Lust und das Engagement an den Inhalten. Deshalb muss ich meinen Unterricht an diesen Gegebenheiten anpassen. Das heißt, dass wir in den letzten 20 Minuten eher Lernspiele spielen oder einfache Arbeitsblätter bearbeiten.







 
Ab 10:00 ist dann Pause. Da die Schule mit Mittagessen beliefert wird, bleiben die Schüler im Klassenraum und essen zu Mittag. Danach ist die eigentliche Pause bis 11:00 . in der Pausenzeit gehen die Schüler nach draußen und spielen mit den Kindern der Regelschule. Ich habe für die Klasse auch einen Kickertisch gebaut an dem die Schüler spielen können. um 11:00 beginnt der zweite Block.
Um 12:30 ist die Schule aus. Die Schüler verabschieden die Lehrer und gehen nach Hause. Einige Schüler werden von anderen Schülern oder Lehrern nach Hause begleitet.
Was ich nun beschrieben habe ist ein Tag an dem alles reibungslos läuft. Leider ist dieser Verlauf nicht immer so. Zur Zeit kommt das essen nicht mehr, da die Regierung die Küche nicht bezahlt und dadurch kommen Schüler nicht zur Schule bzw. wollen garnicht mitarbeiten.
Ich habe mit der finanziellen Unterstützung von Bekannten, Verwandten und Freunden mehrere Projekte und Neuanschaffungen bzw Veränderungen im Klassenraum vornehmen können.

 
 
Wir haben sowohl Elektrizität in den Klassenraum anschließen können, als auch einen Fernseher und CD Player. Um die neuen Geräte zu schützen, mussten wir den Klassenraum Einbruch sicher machen. Wir haben einen Metall Käfig für den Fernseher und sämtliche Löcher,Fenster und Türen zusätzlich verriegelt.
All diese Anschaffungen waren nur möglich, da Freunde und bekannte aus dem Freundeskreis und Sportverein Bwo mich und die Schule finanziell super unterstützt haben. An dieser stelle noch ein herzlichstes dankeschön.







 
Auf den folgenden Bildern sieht man die vocational class, Eine kleine Werkstatt, in der wir mit den Schülern Armbänder und Ringe herstellen.





Ein weiteres Projekt was noch in den Anfängen steht. Ist eine woodwork AG. Einige Schüler werden in das Verarbeiten von Holz geschult. Wir wollen mit den Schülern kleine Hocker , Tische, Stühle und andere kleinere Holzarbeiten anfertigen.
Der Sinn dieser Handarbeiten ist, dass die Schüler Fähigkeiten erwerben, die sie im späteren Leben dazu nutzen können, auf eigenen Beinen zu stehen.



Donnerstag, 20. März 2014

Nach langer langer Zeit melde ich mich endlich wieder zurück.


Fancy Dress



Das sogenannte Fancy Dress würde ich als Karneval Ghana's beschreiben. Dieses Festival ist im 19ten Jahrhundert entstanden und der Grund ist, dass die Leute die Weihnachtstage nachfeiern.
Entstanden ist dieses Fest in Winneba und wird dort auch noch am größten zelebriert. Man könnte sagen Winneba ist Köln in Ghana.
Natürlich konnte ich mir dieses Spektakel nicht entgehen lassen. Es hat sich gut getroffen, dass mein Freund Simon (ebenfalls Freiwilliger) für eine Nacht bei mir war. Deshalb konnten wir zusammen zur Wiese gehen auf der das Fancy Dress stattgefunden hat. Denn, nicht wie in Deutschland, wird das Fancy Dress an einem Ort gefeiert, worauf ich später noch detaillierter eingehe.
Als wir dort ankamen hatten wir erstmal eine große Hürde zu bewältigen.
Dadurch, dass die riesige Wiese von einer Mauer umzogen war, gab es nur 2 türgroße Eingangsschleusen. Durch diese Eingänge wollten nun schätzungsweise 300 Menschen gleichzeitig passieren.
Aufgrund der mangelnden Koordinationsfähigkeit von 2 Polizisten am Eingang kam es zu einem sehr heftigen Gequetsche mit schreienden Kindern und ganzen Tischen die über die Menge noch versucht wurden in den Eingang zu tragen. Es war für uns nur schwer auszuhalten. Man konnte weder vor noch zurück, bis ein Polizist die Menge mit einem Stromschocker zurückgetrieben hat.
Ich habe noch nie ein so schlecht organisierten Eingangsbereich gesehen. Froh und gleichzeitig geschockt waren wir nun endlich auf dem Gelände.
Es waren schon sehr viele Menschen auf dem Gelände und haben Platz genommen, da es wohl bald los ging. Auf dieser Wiese wurde eine quadratische Rasenfläche mit Pavillons umzäunt unter denen  geschätzte 1000 Zuschauer saßen und das Spektakel in der Mitte des Feldes erwarteten.
Wir haben uns durchgeschlängelt,
um sehen zu können.
Das Programm war wie folgt :
Es gab drei große Tanzgruppen, von denen jede eine Koreographie, die Wochen zuvor einstudiert wurde, vorführten.
Jede Tanzgruppe hatte verschieden Tanzstile und Rythmen. Begleitet wurde jede Gruppe von einem Orchesta.
Die Tanzstile hatten Ähnlichkeiten, da sie alle eine Mischung aus Marschmusik und Tanzmusik waren. Wenn ich ein Vergleich setzen müsste würde ich sagen, dass es wie ein riesiger Flash-mob aussah. Die Tänzer (in jeder Gruppe ca. 70-80 ) haben sich quadratisch aufgestellt.
Was den Anblick so außergewöhnlich gemacht hat, waren die wunderschön und Kunterbunt dekorierten Kostüme die jeder Tänzer trug. Der Kreativität waren anscheinend keine Grenzen gesetzt. Ich kann leider nur ein paar Bilder hochladen und hoffe, dass man sich den Rest vorstellen kann.











Zwischen den Gruppen haben auch einige 
Akteure auf Stelzen getanzt.


Dieser Mann hatte für mich persönlich die schönste Verkleidung.
Leider habe ich nur dieses Foto.

  Hier eine sehr ausgefallene Verkleidung.
 
Einige Wölfe, Gorilla und ähnliches gab es auch zu entdecken.

Hier ein paar Mitglieder aus einer Gruppe, die sich gerade auf ihren Tanz vorbereitet.
Nachdem jede Gruppe ihren Tanz vorgeführt hatte, wurde der Sieger gekürt.
Dann sind Simon und ich, voller bunter Eindrücke, nach Hause gegangen.


In den folgenden 3 Tagen wurde in den lokalen Spots ( offene Kneipen) das Fest weitergefeiert.
In der größten und bekanntesten Disco in Winneba, der "Stage", wurden als Programm nochmals jeden Abend die Koreographien von den Gruppen vorgetanzt. Danach wurde gefeiert.


Dienstag, 14. Januar 2014

Mein Ausflug in die Volta-Region

So! Nach einer langen und spannenden Zeit melde ich mich endlich zurück.
Ich habe die Ferienzeit genutzt, um viele neue Erfahrungen zu sammeln und neue Landschaften und Abenteuer zu erleben.
Der Schulleiter der Rev. Fr. John Special Unit hat mich freundlicherweise eingeladen ihn bei seinem Ausflug in seine Heimatregion (Voltaregion) und seiner Familie und Verwandten zu begleiten.
Wir waren 10 Tage lang bei seinen Eltern und anderen Familienmitgliedern in einem großen Haus nahe Hohoe untergebracht.
Während dieser Zeit habe ich viele Unterschiede zwischen der Central-region, in der Winneba liegt, und dieser Region festgestellt. Angefangen mit – was sollte es auch sonst sein in Ghana – dem Essen. Es gab andere Früchte, Zubereitungsarten und vor allem andere Meerestiere ( bzw. Tiere aus dem Volta) zu testen.
Da Michael ( der Schulleiter) auch geschäftlich zu tun hatte, hat sich seine Schwester dazu bereit erklärt mir schöne Ecken der Region zu zeigen.
Meinen ersten Ausflug habe ich in den Tafi Monkey Sanctuary gemacht. Dies ist ein Affenreservat in dem hauptsächlich eine Affenart, der Mogi-Affe, lebt. In diesem Wald ist eine große Anzahl von Affenrudeln. Ein Rudel haben wir getroffen.







Am nächsten Tag habe ich direkt einen weiteren Ausflug gestartet. Dieses mal war ich wandern. Ich habe unter großen Anstrengungen und sengender Mittagshitze einen Berg an der Grneze zu Togo erklommen. Leider war die Aussicht, wegen einer leichten Nebel/Staubdecke, nur mittelmäßig zu genießen.
Doch der Hauptgrund des Aufenthalts, waren die so genannten „Caves“ (Höhlen) dort. Um die Höhlen zu erreichen mussten wir uns zum Teil auf WIRKLICH gefährliche Dschungelpfade an Abhängen begeben, welche garnicht oder mit einem alten Seil gesichert waren. Die Höhlen waren dennoch eine sehr interessante Entdeckung und ich hatte viel Spaß.



Nachdem ich mich von diesem Trip erholt hatte, ging es direkt weiter.
Am Tag darauf habe ich die „Wli- Waterfalls“ besucht. Um zu den Wasserfällen zu gelangen musste ich abermals durch den Wald laufen. Allerdings dieses mal ebenerdig und weniger mühselig. Angekommen, habe ich erst einmal ein sehr, sehr kaltes Erfrischungsbad/Dusche genommen.



Die darauf folgenden Tage habe ich in der Familie verbracht. Dort konnte ich die kulinarischen Genüsslichkeiten der Region genießen.
Zwischendurch habe ich auch mal das Ufer des Voltas besucht.
Dann hieß es für mich auch schon Abschied nehmen und zurück nach Winneba....